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4. Little Boxes und Markt + Technik

"Little Boxes" war ein Erfolg und blieb bei Amazon in den Webdesign-Verkaufslisten oben stehen.

Im Herbst 2006 nahm dann ein Freund ein paar Exemplare des kleinen gelben Büchleins mit zur Frankfurter Buchmesse und reichte bei einigen Verlagen ein Exemplar rein. Ergebnis war, dass sich ein paar Tage später gleich vier Verlage gemeldet hatten, die das Buch gerne verlegen würden.

Trotzdem habe ich mich oft gefragt, ob ich wirklich zu einem Verlag wechseln sollte, denn die klassische Verlagsarbeit hatte ich eigentlich schon erledigt. Das Buch war produziert und ein Hit. Durch den Wechsel würde ich die Rechte am Text abtreten und das Buch um ca. fünf Euro teurer, obwohl ich pro Exemplar wesentlich weniger Honorar bekäme. Klingt nicht wie ein guter Deal.

Der Wechsel zu einem klassischen Verlag

Der Wechsel zu einem Verlag hatte letztlich mehrere Gründe:

  • Die Autorenschaft ohne Verlag kommt immer noch ein bisschen wie ein Makel daher. Es gab einige Rezension und Mails im Ton von "Ich verstehe gar nicht wie so ein gutes Buch keinen Verlag findet". Die Idee, dass sich jemand freiwillig für die Veröffentlichung ohne Verlag entscheidet, schien niemandem zu kommen.
  • Wichtiger war aber, dass Self-Publishing sehr zeit- und arbeitsintensiv ist, da der Autor neben dem Schreiben auch  alle klassischen Verlagsaufgaben übernimmt (siehe »Vom Verlegen«). Wie viel Arbeit das ist merkt man erst, wenn es mal gemacht hat. 

Weitere Gründe waren die mangelnde Präsenz im stationären Buchhandel ("brick and mortar" im Jargon, ein Book on Demand steht in keinem Buchladen, und Spontankäufe fallen so flach) und die Möglichkeit einer englischen Version, die mir bei einem internationalen Verlag realistischer schien.

Fazit: Für ein einzelnes Projekt ist Self-Publishing gut machbar, aber auf Dauer bevorzuge ich die Arbeit mit Verlag.

Februar 2007: Little Boxes bei Markt+Technik

Den Zuschlag bekam letztendlich Pearson alias Markt + Technik, nicht zuletzt dank des Engagements von Lektor Boris Karnikowski, der übrigens auch die Einführung von Michael Jendryschik und viele andere gute Bücher aus dem Webbereich betreut.

Im Dezember habe ich den Text komplett überarbeitet, geschliffen und erweitert und im Februar 2007 erschien dann die erste Markt+Technik-Ausgabe von "Little Boxes". 325 Seiten stark, 19,95 Euro teuer und mit einem sympathischen Cover. 

Das Videotraining

Durch die Zusammenarbeit mit Markt + Technik gab es auch völlig neue Perspektiven wie zum Beispiel die Erstellung eines Videotrainings. So reiste ich während der Arbeiten an Little Boxes 2 für eine Woche nach Graz zu video2brain.

Genau genommen war ich in “Moskau”. Das ist der Spitzname des ca. 6 m2 großen Aufnahmeraums bei video2brain. Gleich daneben liegen übrigens “New York” und “London”. Die Welt ist bei v2b zum Greifen nahe …

Was mich an dem Projekt besonders gereizt hat: Als Dozent das Medium “Videotraining” (alias “Screencast”) auszuprobieren. “Zugeschaut und mitgebaut” hieß das früher im Fernsehen. Man hat mehr Möglichkeiten als bei einem Buch, Dinge zu zeigen, lebendiger, und das ist es glaube ich auch geworden.